Intelligenz und Schulbildung
Während
ältere Literatur darauf hinweist, dass
viele Frauen mit dem Turner-Syndrom
geistig behindert waren, weiß man
heute, dass dies nicht der Fall ist.
Das
Turner-Syndrom steht in keinem
Zusammenhang mit der geistigen
Entwicklung der Mädchen. Es gibt sowohl
hochbegabte Mädchen mit dem
Turner-Syndrom als auch schwach begabte
Mädchen mit dem Turner-Syndrom -
genauso wie in der Gesamtbevölkerung.
Das größte Problem ist, dass Kinder
altersentsprechend erzogen werden, also
auch altersentsprechend gefördert und
gefordert werden. Eltern, besonders Großeltern,
von Mädchen mit dem Turner-Syndrom
neigen dazu ihre "kleinen" Mädchen
zu verhätscheln. Sowohl der Eintritt in
den Kindergarten als auch in die
Volksschule sollte mit gleichaltrigen
Kindern erfolgen.
Es
gibt Kinder, die sich langsamer
entwickeln. Das trifft gleichermaßen
auf Mädchen mit und ohne dem
Turner-Syndrom zu. Gutbegabte Mädchen
mit dem Turner-Syndrom haben auf Grund
ihrer geistigen Entwicklung bei der Bewältigung
von Aufgaben die gleichen Probleme wie
Gleichaltrige. Da aber Mädchen mit dem
Turner-Syndrom immer die Kleinsten sind,
kann es vorkommen, dass sie sich nicht
beachtet und zurückgesetzt fühlen, gehänselt
werden und sich Kontaktschwierigkeiten
ergeben. Informieren
Sie KindergärtnerIn und LehrerIn Ihres
Kindes (nur mit dem Einverständnis
Ihres Kindes) über das verlangsamte
Wachstum beim Turner-Syndrom. So wird es
möglich sein, dass Ihr Kind nicht in
die Kleinkindergruppe kommt, da es schon
vier Jahre alt ist, es einen passenden
Tisch und Sessel in den vorderen Reihen
der Schulklasse erhält und
altersentsprechend behandelt wird.
Bemerken
Sie, dass Ihr Kind Schwierigkeiten in
der Kindergruppe oder Schule hat, helfen
Sie Ihrer Tochter, indem Sie das Gespräch
mit der KindergärtnerIn und LehrerIn
suchen. Zusätzlich bieten verschiedene
Institutionen Beratungsstellen an
(Familienberatung, Schulpsychologische
Beratung, Schulservice,
Kriseninterventionszentren, u.s.w.).
Leistung
von Kindern ist auch davon abhängig,
welche Erwartung man in sie setzt. So
ist es möglich, Kinder zu motivieren.
Wenn die Eltern keine
altersentsprechenden Erwartungen haben,
das Kind nicht entsprechend fördern und
damit unterfordern, wird die Entwicklung
verzögert.
Nur
ein Kind, das sich wohlfühlt, kann sich
sowohl im Kindergarten, als auch in der
Schule gut entwickeln. Kindergarten und
Schule können für jedes Kind Stress
und Anstrengung bedeuten. Mädchen mit
dem Turner-Syndrom sind kleiner und müssen
sich in manchen Situationen mehr
behaupten können.
Nehmen
Sie sich Zeit für Ihre Tochter, lassen
Sie sich Ihren Kummer erzählen.
Ermutigen und ermöglichen Sie Ihrem
Kind, viele Freunde zu finden
(Einladungen, Feste und Feiern, Ausflüge,
Spielplätze,.......).
Haben Sie Verständnis dafür. Nicht
alle Schwierigkeiten sind auf das
Turner-Syndrom zurückzuführen.